Eine Kooperation der American Academy in Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
In seiner Biografie von Albrecht Dürer beschreibt der Kunsthistoriker Erwin Panofsky einen Künst...
EINE KOOPERATION DER AMERICAN ACADEMY IN BERLIN UND DER STAATLICHEN KUNSTSAMMLUNGEN DRESDEN
In seiner Biografie von Albrecht Dürer beschreibt der Kunsthistoriker Erwin Panofsky einen Künstler, der sich von den Zwängen des väterlichen Berufs befreit hat. Der Beruf des Goldschmieds, ein „geschworenes (vereidigtes) Handwerk,“ wurde vom Nürnberger Rat streng kontrolliert, während die Malerei, eine “freie Kunst,” ein weniger reglementiertes Gewerbe war. Dass Dürer sich für Letzteres entschied, wird seit langem mit seinen Ambitionen als Theoretiker und seinem Anspruch auf künstlerische Individualität in Verbindung gebracht, wozu nicht zuletzt die Monogrammierung seiner Drucke beitrug. Doch welche Art von Genealogie der deutschen Kunst ergibt sich, wenn wir das Handwerk von Albrecht Dürer dem Älteren bis zum Ende des 16. Jahrhunderts verfolgen? In diesem Vortrag bietet Prof. Shira Brisman eine alternative Erzählung der künstlerischen Vererbung, indem sie sich auf die Nürnberger Goldschmiedefamilie Jamnitzer konzentriert und zeigt, wie die Mitglieder dieser Werkstatt die Weitergabe von materiellem und geistigem Eigentum von Generation zu Generation gestalteten.
Bitte beachten Sie, dass dieser Vortrag auf Deutsch stattfindet und nicht simultan ins Englische übersetzt wird.
Shira Brisman ist Professorin für Kunstgeschichte an der University of Pennsylvania und unterrichtet an den Lehrstühlen Geschichte und Germanistik. Brisman erhielt ihren B.A. (2001), M.A. (2008) und PhD (2012) von der Yale University. Zuvor lehrte sie an der Columbia University und an der University of Wisconsin-Madison. Ihre Forschung wurde bereits durch das Center for Advanced Study in the Visual Arts, einem Albrecht Dürer Stipendium des Germanischen Nationalmuseums, die Samuel H. Kress Foundation, den American Coucil of Learned Societies, die American Philosophical Society und das Kress Fellowship in the Literature of Art des Clark Art Institute unterstützt. Für das akademische Jahr 2020-21 war sie ein Penn Faculty Fellow am Wolf Humanities Center. Sie ist die Autorin von Albrecht Dürer and the Epistolary Mode of Address (University of Chicago Press, 2016) und widmete sich bereits in ihren zahlreichen Aufsätzen zur deutschen, niederländischen und holländischen Kunst der ethischen Frage, wie Bilder und Artefakte die Schaffung sozialer Bindungen in der frühen Neuzeit beeinflussen. Zurzeit arbeitet sie an ihrem neuen Buch, The Goldsmith’s Debt, in welchem sie sich mit den Werken des Nürnberger Goldschmieds und Zeichners Christoph Jamnitzer (1563-1618) befasst.
This event took place on December 1, 2021.